Ist Rosé einfach eine Mischung aus Weißwein und Rotwein?

Weinherstellung ist ein faszinierender Prozess, der jahrhundertealte Traditionen und moderne Techniken kombiniert. Der erste und einer der wesentlichsten Schritte ist natürlich die Auswahl der Trauben. Sie müssen den optimalen Reifegrad erreichen, um den gewünschten Geschmack und die Aromen des Weins zu gewährleisten.

Nach der Ernte werden die Trauben entstielt und gemahlen, um den Saft freizusetzen. Bei der Weinherstellung können verschiedene Techniken eingesetzt werden, um den Saft von den festen Bestandteilen zu trennen. Wichtig ist dabei, dass die Trauben nach Möglichkeit nur mit einem gewissen Druck gepresst werden, damit die Kerne im Innern der Traube nicht beschädigt werden. Diese enthalten viele Bitterstoffe und Gerbstoffe und könnten die Qualität des Weins nachhaltig verändern.

Nachdem der Vorbereitung der Maische folgt das Keltern des Weines. Oftmals wird dieser Begriff stellvertretend für den gesamten Herstellungsprozess verwendet, allerdings ist es nur ein kleiner Teil des Ganzen. Als Keltern wird das Pressen bezeichnet, bei dem die Maische von den festen Bestandteilen befreit wird. Auch hier gibt es unterschiedliche Verfahren, allen gleich ist, dass beim Pressen der Maische mit einem kontrollierten Druck gearbeitet werden muss. Bei zu starkem Druck würden die festen Bestandteile der Maische zu viele Farbstoffe und Tannine abgeben und somit den Wein später ungenießbar machen können.

Meist wird der Druck nur leicht gesteigert und der Prozess langsam durchgeführt. Somit kann sichergestellt werden, dass der aus der Maische entstehende Traubensaft den hohen Qualitätsanforderungen entspricht und nicht nur gute, sondern hervorragende Weine produziert werden können.

Der gewonnene Traubensaft wird in Behälter wie Edelstahltanks oder Holzfässer gefüllt, um zu fermentieren. Während der Gärung wandeln Hefen den in den Trauben enthaltenen Zucker in Alkohol um. Dieser Prozess kann mehrere Wochen bis Monate dauern, je nach gewünschtem Stil des Weins.

Nach der Gärung erfolgen weitere Schritte, um den Wein zu verfeinern und zu stabilisieren. Dazu gehören Klärung, Filtration und manchmal auch Alterung in Fässern. Während des Reifeprozesses können sich Geschmack und Aromen entwickeln und der Wein gewinnt an Komplexität. Schließlich wird der Wein abgefüllt und versiegelt. Vor der Freigabe zur Vermarktung kann eine Flaschenlagerung erfolgen, um dem Wein zusätzliche Reifezeit zu geben.

Die Weinherstellung erfordert Erfahrung und Fachwissen, um den gewünschten Geschmack, die Qualität und den Charakter des Weins zu erreichen. Es gibt viele Variablen, die den Wein beeinflussen, einschließlich der Traubensorte, des Bodens, des Klimas, der Fermentationstechniken und der Lagerungsmethoden. Jeder Weinberg und jeder Winzer hat seinen eigenen Ansatz und seinen eigenen Stil, der die einzigartigen Eigenschaften des Weins hervorbringt. Das Ergebnis ist ein vielfältiges Spektrum an Weinen, die den Genuss und die Kultur des Weinbaus auf der ganzen Welt verkörpern.